
BAUMANN Springs
Feder-Konfigurator
Die schweizerische Baumann Federn AG mit Hauptsitz in Ermenswil im Kanton Zürich entwickelt, produziert und vertreibt seit über 125 Jahren an elf Standorten weltweit Federn und Stanzteile. Mit seinen rund 1.400 Mitarbeitern hat das Unternehmen sich eine international marktführende Position und einen namhaften Kundenstamm aus der Automobil- und Elektroindustrie sowie der Medizintechnik erarbeitet.

Für den dynamisch wachsenden und innovativen Geschäftsbereich der Kontaktelemente konzipierte, designte und entwickelte kaliber5 eine B2B Konfigurator-Anwendung auf höchstem technischen Stand. Der Konfigurator ermöglicht dem Ingenieur - sei es auf Kunden- oder auf Anbieterseite - die Auslegung eines individuell designten und hergestellten Kontaktelements, einer speziellen technischen Feder, die i.d.R. der Stromübertragung dient. Der Benutzer kann dabei auf intuitive Weise das Produkt seinen Bedürfnissen anpassen, und durch schrittweise Optimierung seinen speziellen Bedürfnissen anpassen.
Der Produktkonfigurator unterstützt ihn dabei, in dem im Hintergrund eine Vielzahl an Berechnungen laufen. So wird immer sichergestellt, dass alle Parameter innerhalb sinnvoller und herstellbarer Grenzen liegen. Zu dem werden bei jeder Änderung die Auswirkungen auf die entsprechenden Leistungswerte des Bauteils berechnet und angezeigt: die maximale Stromübertragung, und die mechanischen Eigenschaften wie die maximale Einfederung. Aufgrund dieser Berechnungen lassen sich sogar dynamisch generierte Diagramme anzeigen, die die physikalischen Zusammenhänge zwischen den gerade gewählten Produktparametern und den sich daraus ergebenden Leistungswerten aufzeigen.
Das Projekt wurde in enger Zusammenarbeit mit dem Kunden konzipiert und entwickelt. Aufgrund der Komplexität und der angestrebten innovativen Umsetzung war nur eine Entwicklung nach agilen Methoden erfolgsversprechend. In einer kurzen Konzeptionsphase wurde anhand von Mockups die Produktvision entwickelt. Die Detailkonzeption, Umsetzung und Evaluation erfolgte anschließend im Rahmen des agilen Projektmanagement-Framework Scrum in vielen Iterationen, den Sprints, um so dem Kunden maximale Transparenz und eine optimale nutzerzentrierte Qualität des Endprodukts liefern zu können.
Die größten Herausforderung bei diesem Projekt lagen zum einen darin, die vielen Parameter dieses sehr technischen Produkts so in ein schlüssiges UX-Konzept zu verpacken, dass auch Ingenieure auf Kundenseite den Konfigurator bedienen und auch das eigentliche Produkt dahinter verstehen können. So wurde bewusst ein Bedienkonzept gewählt, dass der Optik einer CAD-Software ähnelt. Neben der Eingabe von Werten in Feldern kann der Benutzer auch interaktiv die Produktdimensionen durch Drag-and-Drop ziehen und verändern.
Das moderne Frontend sorgt dabei dafür, dass die Grenzen zwischen browser-basierten Webseiten und interaktiver Desktop-Software verschmelzen. Zum anderen wurde das Entwickler-Team mit einem Produkt konfrontiert, das - mag es auch auf den Laien einfach und schlicht wirken - das Verständnis für eine Vielzahl an komplexen mathematisch/physikalischen Zusammenhängen erfordert. Ein Beispiel: für die Ermittlung der mechanischen Eigenschaften mussten Berechnungen im dreidimensionalen Raum mit numerischen Verfahren der Nullstellensuche kombiniert werden. Um die Performanz und Schnelligkeit der Anwendung trotzdem hoch zu halten, wurden diese Werte vorberechnet und mit mehreren Millionen Datenpunkten in einer Datenbank gespeichert, ein lineares Interpolationsverfahren im vier-dimensionalen Raum ermittelt daraus im Bruchteil einer Sekunde den bis auf mehrere Nachkommastellen genauen angenäherten Wert.
Die Anwendung ist seit Juni 2015 online und wird weiterhin kontinuierlich weiter entwickelt.





